Was wir mit den Händen angreifen, begreifen wir auch im Kopf: Studien belegen die Bedeutung der Haptik, wenn es um Informationsvermittlung geht.
Warum nur lieben die Menschen gedruckte Visitenkarten so sehr, dass sich bisher keines der elektronischen Pendants durchsetzen konnte? Einer der Gründe ist wohl auch die intensivere Wirkung, die gedruckte Texte im Vergleich zu deren Darstellung am PC- oder Smartphone-Screen haben.
So hat zum Beispiel eine Untersuchung der Branding Agentur Millward Brown ergeben: Marketing-Botschaften, die auf Karten präsentiert wurden, aktivierten bestimmte Gehirnregionen stärker ein als die gleichen (statischen) Sujets auf Bildschirmen. Vor allem die Gehirnwindungen, die visuelle und räumliche Informationen verknüpfen, zeigten stärkere Reaktionen. Daraus schließen die Studienautoren, dass physisch greifbare Medien realer erscheinen und stärker im Gedächtnis verankert werden.
Schwerer ist besser
Eine andere Studie, veröffentlicht im Science-Magazin, hat herausgefunden, dass auch das Papiergewicht eine Rolle spielt: Das Ergebnis vorweg: Je schwerer das Papier, desto stärker der Eindruck.
Das Experiment ging so: Die gleichen Bewerbungsunterlagen wurden einer Gruppe von Testpersonen auf massiven Kartonunterlagen überreicht, der anderen auf dünnerem Papier. Anschließend wurde gefragt, wie ernsthaft sie das Interesse der Bewerber an dem ausgeschriebenen Job einstuften. Sie ahnen es: Die Karton-Gruppe stufte die Bewerbungen als seriöser ein als die Papier-Gruppe.
Fazit: Es gibt gute Gründe dafür, dass wichtige Botschaften – wie z. B. persönliche Daten – gedruckt werden. Und wenn schon drucken, dann auf guten, schweren Karton.