Visitenkarten mit vollflächigem Glanzlack – das scheint auf den ersten Blick eine glasklare Beschreibung für eine Oberflächenveredelung zu sein. Ist es aber nicht. Denn es gibt eine ganze Reihe verschiedener Lackvarianten. Im folgenden Beitrag beschreiben wir die wichtigsten Unterschiede.

Lack ist eine der häufigsten Veredelungen im Druck – nicht nur für Visitenkarten, sondern auch für Postkarten, Prospekte, Buch- und Zeitschriftenumschläge und vieles mehr. Lackiert wird entweder partiell, also z. B. nur ein Logo, oder vollflächig. In diesem Beitrag geht es nur um vollflächige Lackierungen. (Mehr Info zum Thema partieller Lack finden Sie hier.)

Schutz- und/oder Schmucklack

Bei der vollflächigen Lackierung wird – leicht zu erraten – die gesamte Karte mit einer Lackschicht überzogen. Dadurch wird sie unter anderem versiegelt, sodass die Farbe nicht scheuern bzw. ablegen kann. Dies kann insbesondere bei empfindlichen Papiersorten und/oder bei Motiven mit großen Farbflächen wichtig sein, z. B. bei farbigen Rückseiten. Man spricht deshalb auch oft von einer “Schutzlackierung”.

Gleichzeitig kann die Karte durch den Lack optisch aufgewertet werden. Die Oberfläche wird – je nach verwendetem Lack – matt, halbmatt (= seidenmatt) oder glänzend. Und zwar einheitlich über die gesamte Fläche, egal ob bedruckt oder unbedruckt. Dieser einheitliche Look ist nämlich nicht selbstverständlich: Bei manchen Druckverfahren kann es nämlich vorkommen, dass die bedruckten Teile stärker glänzen als das unbedruckte Papier. Diese Unterschiede werden durch das Lackieren kaschiert.

Technisch gesehen gibt es drei gängige Lackarten, die jeweils in verschiedenen Glanzgraden von matt bis glänzend erhältlich sind:

Drucklack auf Ölbasis

Öldrucklack hat wegen den geringsten Effekt und wird nur noch selten verwendet. Öldrucklackierte Flächen neigen überdies zum Vergilben. Der ölbasierte Lack kann einfach statt einer Farbe in ein vorhandenes Offsetdruckwerk eingefüllt werden. Wenn die Druckmaschine mindestens 5 Druckwerke besitzt, kann also im gleichen Arbeitsgang mit vier Farben + Lack gedruckt werden. Daher ist diese Variante sehr wirtschaftlich.

Dispersionslack auf Wasserbasis

Matter Dispersionslack wird vor allem auf matt gestrichene Papieren während des Offsetdrucks aufgetragen – hier steht die Schutzwirkung im Vordergrund. Er trocknet sehr schnell und sorgt deshalb dafür, dass der Druckbogen rasch weiterverarbeitet werden kann. Glänzender Dispersionslack ist in der Wirkung etwas stärker als Öldrucklack. Für die Inline-Produktion muss die Offsetdruckmaschine mit einem speziellen Lackwerk ausgestattet sein. Offsetdruckmaschinen mit Extra-Lackwerk kosten aber auch extra, daher ist der Dispersionslack teurer als der Öldrucklack. Trotzdem ist der Dispersionslack die am meisten verbreitete Lackvariante in der Druckindustrie.

UV-Lack

UV-Lacke bieten den stärksten Effekt. Dank der dicken Lackschicht, die durch UV-Licht gehärtet wird, werden glänzend lackierte Flächen wirklich spiegelglatt und farblich intensiv, während ein matter UV-Lack das Licht etwas streut und damit das Druckbild sehr edel und dezent erscheinen lässt. UV-Lack bietet auch einen hervorragenden Schutz geben Abscheuern der Farbe. Produziert wird meistens auf eigenen UV-Lackiermaschinen in einem eigenen Arbeitsgang. Daher ist UV-Lack auch eine der teureren Veredelungsvarianten.

Welchen Lack verwendet prinux?

Für Visitenkarten setzt prinux vor allem die vollflächige Dispersionslackierung matt gestrichenem Bilderdruckpapier ein. Auf Naturpapieren und satinierten Papieren ist ein vollflächiger Lack hingegen nur sehr selten sinnvoll, da er zu tief in die Poren des Papiers eindringt und somit seinen Effekt verliert.

Öldrucklacke werden bei prinux gar nicht eingesetzt, UV-Lacke vor allem für partielle Veredelungen wie z. B. 3D-Lack.

Um besonders widerstandsfähige Oberflächen zu erzeugen, verwendet prinux statt Lacken Folienkaschierungen bzw. Cellophanierungen.